Wir wünschen einen sonnigen Juni
Geboren am 13.12.1797 in Düsseldorf als Sohn des jüdischen Schnittwarenhändlers Samson Heine. 1810-1814 Lyzeum Düsseldorf. 1815 kaufmännischer Lehrling in Frankfurt/Main. 1816 im Bankhaus seines vermögenden Onkels in Hamburg. Mit Unterstützung des Onkels Jurastudium in Bonn. 1820 nach Göttingen, relegiert wegen eines Duellvergehens. 1821-1823 Studium in Berlin. 1831 Reise nach Paris zum endgültigen Aufenthalt. 1835 Verbot seiner Schriften in Deutschland. Heine starb vor über 150 Jahren am 17.2.1856 in Paris.
Eine Rosenknospe war
Sie, für die mein Herze glühte;
Doch sie wuchs, und wunderbar
Schoß sie auf in voller Blüte.
Ward die schönste Ros im Land,
Und ich wollt die Rose brechen,
Doch sie wußte mich pikant
Mit den Dornen fortzustechen.
Jetzt, wo sie
verwelkt, zerfetzt
Und verklatscht von Wind und Regen -
Liebster Heinrich bin ich jetzt,
Liebend kommt sie mir entgegen.
Heinrich hinten,
Heinrich vorn,
Klingt es jetzt mit süßen Tönen;
Sticht mich jetzt etwa ein Dorn,
Ist es an dem Kinn der Schönen.
Allzu hart die
Borsten sind,
Die des Kinnes Wärzchen zieren -
Geh ins Kloster, liebes Kind,
Oder lasse dich rasieren.
Bauernregeln, 30.05.2016
Nach dem Kalender beginnt der Sommer erst am 20./21. Juni, doch für die meisten steht der Juni bereits für richtiges Sommerwetter.
Wie die mittelalterlichen Schöpfer der Bauernregeln den
Übergangsmonat sahen und was von ihren Regeln heute noch zu halten ist,
haben wir einmal genauer unter die Lupe genommen...
„Wie's Wetter zu Metardi (8. Juni) fällt, es bis zum Monatsende
hält.' - Es klingt fast zu einfach und doch trifft diese Regel
ganz gut: Fällt im Zeitraum um den 8. Juni häufig Regen, so gibt es mit
einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent auch in den Folgetagen bis Ende
Juni viele Regenfälle. Ist es allerdings trocken, so lässt sich keine
Prognose treffen.
„Der Wind dreht sich um St. Veith (15. Juni), da legt sich das
Laub auf die andere Seit.' und „St. Veith bringt
Regen mit.' - Ende Mai und Anfang Juni bestimmen häufig
stabile Hochdruckgebiete das Wetter, so dass in diesem Zeitraum die
Tage mit der geringsten Regenwahrscheinlichkeit des Jahres liegen.
Mitte Juni erreichen dann meist wieder die ersten Tiefausläufer
Deutschland, es regnet häufig und der Wind wechselt öfter die Richtung,
bringt also auch kalte Luftmassen nach Deutschland. Eingebürgert hat
sich hierfür der Begriff 'Schafskälte'.
„Regnet es am Siebenschläfertag (27. Juni), es noch 7 Wochen
regnen mag.' / „Das Wetter am Siebenschläfertag
sieben Wochen bleiben mag.' - Die sehr eingängige
Siebenschläferregel ist auch heute noch eine der bekanntesten
Bauernregeln. Und tatsächlich fällt das Wetter der folgenden sieben
Wochen in fast zwei von drei Fällen (63 Prozent) ähnlich aus wie Ende
Juni, Anfang Juli. In diesem Zeitraum stabilisiert sich die Wetterlage
über Europa. Dann entscheidet sich, ob unser Sommerwetter vorwiegend
durch warme südliche oder kalte nördliche Luftströmungen beeinflusst
wird. Der „Tag der Entscheidung' hat sich jedoch durch die
gregorianische Kalenderreform im Jahr 1582 verschoben, der
Siebenschläfertag müsste heute eigentlich auf den 7. Juli fallen.
Richtet man die Langfristprognose nach diesem Zeitraum, erhöht sich die
Treffergenauigkeit sogar auf über 70 Prozent!
„Stellt der Juni mild sich ein, wird's auch der
September/Dezember sein.' - Der ganz weite Blick in die
Zukunft war aber auch unseren Vorfahren verwehrt - zwischen einem
statistisch zu warmen Juni und einem milden September oder Dezember
lässt sich kein Zusammenhang finden.
Michael Klein Team-Info Team-Kontakt |