Einen goldenen Oktober wünschen wir allen Besuchern dieser Seite!




Theodor Fontane  (1819-1898)

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland


Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll.
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: "Junge, wiste 'ne Beer?"
Und kam ein Mädel, so rief er: "Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn".
So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. 's war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit;
Da sagte von Ribbeck: "Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab."
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus,
Alle Bauern und Bündner mit Feiergesicht
Sangen "Jesus meine Zuversicht".
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
"He is dod nu. Wer giwt uns nu 'ne Beer?"

So klagten die Kinder. Das war nicht recht -
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtrauen gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was er damals tat,
Als um eine Birn' ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.

Und die Jahre gehen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet's wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung' übern Kirchhof her,
So flüstert's im Baume: "Wiste 'ne Beer?"
Und kommt ein Mädel, so flüstert's: "Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew' di 'ne Birn."

So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.

© Garten-Literatur


Bauernregeln für den Monat Oktober
(www.donnerwetter.de)

Bauernregeln, 26.09.2018

Mit dem Oktober setzt sich endgültig der Herbst durch. Einige der Bauernregeln für den Oktober versuchen einen weiten Ausblick in die kalte Jahreszeit.

"Oktober rauh - Januar flau" - "Ist der Oktober warm und fein, kommt ein scharfer Winter drein, ist er aber nass und kühl, mild der Winter werden will."
Es gibt tatsächlich einen Zusammenhang zwischen einem kalten Oktober und einem warmen Januar. Entscheidend dafür ist wahrscheinlich die Ausgangssituation für die Winterwetterlage. Ist der Oktober um mindestens 1,5 Grad zu kalt, dann wird der Winter mit 70% Wahrscheinlichkeit zu warm ausfallen! Ist der Oktober dagegen zu warm und zu trocken (mindestens 1,5 Grad wärmer als normal), dann ist mit 90% Wahrscheinlichkeit ein zu kalter Winter und besonders ein zu kalter Januar zu erwarten.

Die Erklärung des erstaunlichen Ergebnisses: Gibt es im Oktober häufig Hochdruckwetterlagen, so ist im Januar ebenfalls mit Hochdruckwetter zu rechnen. Im Herbst ermöglichen diese viel Sonnenschein, Trockenheit und Wärme. Im Januar jedoch sorgen sie für bittere Kälte.

"Oktoberhimmel voller Sterne haben warme Ofen gerne." - Diese "Weisheit" trifft in der gesamten kalten Jahreszeit zu und lässt sich durch einfache Physik erklären: In sternenklaren Nächten kühlen sich Boden und Luft stärker ab als bei einem bedeckten Himmel. Wolken bremsen nämlich die Abstrahlung der Wärme in den Weltraum. Zudem werden im Oktober die Nächte merklich länger und somit verkürzt sich die Zeit der Erwärmung durch die Sonne. Nachts kann deshalb schon Frost auftreten. Am Boden sogar an ungünstigen Stellen bis -5 Grad!

"Wenn Simon und Judas (28.10.) vorbei, ist der Weg dem Winter frei.'"- In den letzten Oktobertagen sinkt die mittlere Lufttemperatur rasch ab. Die allerletzten Blätter fallen von den Bäumen und das Quecksilber nähert sich immer mehr der Null-Grad-Marke. Nachts gibt es häufig Frost und der erste Schnee fällt zum November auch im Flachland.

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  Michael Klein
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